urs grunder
text zur serie anlässich des workshops bei antoine d'agata 2019
In meiner fotografischen Arbeit beschäftige ich mich seit Jahren mit der Problematik und dem scheinbaren Widerspruch der sichtbaren Realität und einer versteckten Wirklichkeit.
Mit Hilfe der Exploration des Lichts und seiner Schatten dringe ich in andere Dimensionen vor und zeige das Zusammenspiel von Wirklichkeit und verdeckter Wirklichkeit auf neue Weise.
Der Schatten ist wie das Symbol einer tieferen Ordnung – einer verborgenen Realität – vergleichbar der impliziten Ordnung des Quantenphysikers David Bohm.
Spiegelungen sind die Amalgamierung von Realitäten. Realität ist in sich unendlich oft gespiegelt, auf unendlich viele Arten und Weisen, gerade wie bei der Verschränkung von quantenphysikalischen Teilchen.
Die Wärmebildkamera ermöglicht es mit ihren technischen Möglichkeiten, verborgene Dimensionen sichtbar zu machen. Meine Lebenspräsenz wird als Wärmepräsenz, als Zeichen meiner Existenz in diesem Universum sichtbar gemacht, zum Teil sogar als Verdoppelung über meine abgestrahlte Wärme.
Ist diese, meine Realität, die einzig wahre und wirkliche?